So kämpften, glänzten, patzten Merkel und Steinbrück

Bloß nicht zu ähnlich sein! Bei ihrem TV-Duell bemühten sich Kanzlerin und Konkurrent um gegenseitige Abgrenzung. Wie sich Merkel und Steinbrück schlugen, wo sie glänzten, patzten und nervten: Alles hier im Performance-Check.

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Quelle: spiegel online

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  • Wolfgang Leuchten

    Die deutsche Bergtour 2013
    Mit den Bergführern Angela Merkel und Peer Steinbrück

    Die beiden Bergführer stehen mit vielen Deutschen zusammen vor dem Mount Everest, dem höchsten Berg der Welt.
    Alle Bergführer der Welt haben seinen Gipfel als Traumziel vor Augen.
    Auch Angela und Peer haben das Selbe Ziel: Den Gipfel zu erreichen.
    Denn dort oben haben alle Menschen eine gerecht bezahlte Arbeit, es gibt gut funktionierende Gesundheits-, Pflege- und Altersvorsorge Systeme für alle, ein optimales Bildungssystem, überall eine moderne und funktionstüchtige Infrastruktur wie z.B. Straßen ohne Schäden und Züge ohne Mängel.
    Kurz gesagt: (Fast) Alle Bergführer der Welt wollen den Selben Gipfel erreichen weil es dort allen Menschen gut geht und alle Menschen zufrieden sind.

    Peer sagt zu seiner roten Wandergruppe:
    Ich will diese Ziele erreichen. Ich will auf den Gipfel!

    Angela sagt zu ihrer schwarzen Wandergruppe:
    Welche Routen führen zum Gipfel?
    Welche Route bringt welche Risiken mit sich?

    Peer sagt:
    Ich will auf den Gipfel!

    Angela sagt:
    Wie wird das Wetter?
    Welche Wolken kommen aus dem Rest der Welt auf uns zu?

    Peer sagt:
    Ich will auf den Gipfel!

    Angela sagt:
    Welche Möglichkeiten haben die Mitglieder meiner Wandergruppe?
    Es gibt auf dem Weg zum Gipfel viele internationale Wandergruppen.
    Können die uns eventuell helfen?
    Können die uns eventuell gefährden?
    Wann ist es sinnvoll, mit denen zusammen zu arbeiten?
    Wann ist es für uns sicherer, auf unsere eigene Sicherheit zu achten?

    Peer sagt:
    Ich will auf den Gipfel!

    Angela sagt:
    Welche Ausrüstung brauchen wir?
    Mit welchen Mitteln können es möglichst viele Mitglieder meiner Gruppe bis zum Gipfel schaffen?

    Peer sagt:
    Ich will auf den Gipfel!

    Angela beginnt gewissenhaft mit den Vorbereitungen für die Bergtour.

    Peer sagt:
    Das dauert mir hier alles zu lange. Immer dieses Zögern. Immer dieses Abwägen von Möglichkeiten. So schwer kann das doch nicht sein.
    WIR GEHEN ZUM GIPFEL!

    Was Peer auch vergessen hat: Es hat vor kurzem ein unerwartetes, sehr schweres Unwetter gegeben. Viele internationale Wandergruppen wurden davon auf ihrem Weg zum Gipfel überrascht. Eine große Rettungsaktion mit vielen mehr oder weniger erfahrenen Bergführern lief an. Einige Gruppen konnten bisher gerettet werden, andere sind noch irgendwo im Gelände verschollen. Angela und Peer waren für die Rettung der deutschen Gruppe zuständig: Angela als verantwortliche Einsatzleiterin, Peer durfte ihr den Regenschirm tragen.
    Die Rettung der deutschen Gruppe war die erfolgreichste. Fast alle Mitglieder sind gesund zurück und blicken zuversichtlich und wenig geschwächt in die Zukunft. Internationale Bergführer fragen Angela, wie sie das geschafft hat und möchten von ihr lernen.
    Bei dieser wirklich schwierigen Rettungsaktion hat sich auch Peers Unmut gegenüber Angela angestaut. Angela musste wichtige Aufgaben zurückstellen, die Rettung hatte Vorrang. Das verstand Peer überhaupt nicht. Das ging Ihm doch alles zu langsam. Als erfahrener Schirmträger hat er jetzt auch schon mal Bergluft geschnuppert und weiß jetzt, wie man zum Gipfel kommt:
    Ziel vor Augen, losgehen, ankommen. So einfach ist das.

    Angela hat sich und ihre Gruppe derweil gut vorbereitet.

    Beide Wandergruppen ziehen los Richtung Gipfel.

    Peer mit dem Standpunkt:
    Ich weiß wo die Ziele sind, also kommen wir da auch Alle an.

    Angela mit dem Standpunkt:
    Die mir anvertraute Gruppe hat viele unterschiedliche Mitglieder.
    Ich bin als Bergführer für ALLE verantwortlich.
    Also muss ich versuchen, jeden soweit Richtung Gipfel zu führen, wie es seine eigenen Möglichkeiten erlauben.
    Ich darf nicht zu schnell gehen. Ich darf nicht handeln ohne zu überlegen.
    Ich muss die Großwetterlage im Auge behalten.
    Ich darf nicht die ganze Gruppe gefährden, indem ich mit Gewalt versuche, alle auf den Gipfel zu bekommen. Das hat nämlich noch nie ein Bergführer geschafft.

    (Obwohl: Es gab mal eine Gruppe die es geschafft hat, alle Menschen auf die gleiche Höhe zu bringen. Die Gruppe nannte sich DDR. Allerdings haben die einen Trick angewendet: Die haben vorher die Berge abgetragen und somit die Ziele auf den Nullpunkt verlegt. Keine Freiheit, kein Konsum, keine …. Nur die Bergführer standen auf ihren Treppchen und haben aufgepasst, dass keines ihrer Gruppenmitglieder einen höheren Berg im Ausland ansteuert und sich somit in Gefahr bringt.)

    Vier Jahre später:

    Angela hat mit einem Großteil der ihr anvertrauten Menschen den Gipfel erreicht. Viele sind glücklich, zufrieden und fühlen sich in einer starken Gruppe gut aufgehoben. Mitglieder anderer internationaler Gruppen fragen wieder: Wie habt ihr das geschafft? Ihr seht – im Gegensatz zu uns – gesünder aus, seid zufriedener, eure Ausrüstung ist noch in gutem Zustand und ihr habt weniger Angst vor dem Abstieg als wir mit unseren geschwächten Gruppen.
    Die Mitglieder von Angelas Gruppe, die es nicht bis ganz oben geschafft haben, haben zumindest ein sicheres Zwischenlager erreicht, mit einer guten Aussicht, einem warmen Zelt und einer gesicherten Versorgung. Auch Angela hätte lieber ALLE bis zur Glückseligkeit geführt. Doch sie weiß, wie gesagt, man darf nicht die ganze Gruppe gefährden, indem man mit Gewalt versucht, was noch keiner geschafft hat. Angela weiß auch, dass sie einiges hätte besser machen können. Doch die Erfahrungen dieser gelungenen Bergtour wird sie bei der nächsten Tour in vier Jahren nutzen und es dann mit Erfahrung, Vorsicht, guter Vorbereitung und internationaler Anerkennung noch ein wenig besser machen.

    Und Peer?
    Er befindet sich mit seiner roten Truppe irgendwo zwischen Gipfel und Abgrund, im Nebel, ohne wirklich zu wissen, wo der Weg ist. Die Mitglieder seiner Truppe sind zwar alle gesund, doch keiner ist wirklich zufrieden und noch keiner hat einen Gipfel erreicht.

    Und die Moral von der Geschichte:
    DER WEG IST DAS ZIEL

    Wer denkt, bevor er losgeht, kommt auch an.
    Wem das Denken zu zögerlich ist, der wird sich verlaufen.

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